
Golf: Mehr als nur ein Spiel
Golf? Für mich ist das mehr als ein Sport. Es ist mein Weg abzuschalten, durchzuatmen und ganz bei mir zu sein. Stundenlang draußen in der Natur, umgeben von weiten Fairways, Bäumen, Vogelgezwitscher und hin und wieder auch einem Hasen, Fuchs oder einem anderen Wildtier, das über das Fairway huscht. Hier kann ich vollständig abschalten, vergesse die Welt um mich herum, die Arbeit, die Pflichten und Sorgen. Ich vergesse sogar die Zeit – und blicke immer wieder erschrocken auf die Uhr, weil ich selbst nicht glauben kann, wie diese so schnell vergangen ist.
Am meisten liebe ich die Mischung. Konzentration trifft auf Bewegung,
Körperspannung auf innere Ruhe, sportliche Herausforderung auf bedingungslose
Leidenschaft. Mal braucht es Feingefühl, mal vollen Einsatz. Und zwischendurch stehe ich einfach da, atme tief den frischen Duft der Natur ein, schaue über den Platz und denke: "Genau hier will ich sein." Es ist ein Zufluchtsort aus der Stadt, eine Auszeit von ständigen Geräuschen, flimmernden Bildschirmen und den ständigen Pflichten.
Golf ist für mich auch ein ständiges Duell – mit dem Platz, mit dem Wind, mit dem kleinen Ball und, am meisten, mit mir selbst. Es gibt Tage, da läuft alles. Und es gibt Tage, da fliegt der Ball (oder auch mehrere) in den Wald, obwohl ich eigentlich nur den Abschlag auf Bahn 1 treffen wollte. Aber genau das macht’s aus: Du lernst Geduld. Du lernst, wieder aufzustehen, den nächsten Schlag zu spielen und dir nicht selbst im Weg zu stehen. Golf ist nicht einfach. Es ist (auch) ein Mentalsport. Diese Erfahrung macht jeder, der den Platz betritt. Du brauchst Ehrgeiz, aber auch Gelassenheit. Du lernst, auf deinen Körper zu hören und in dich hinein zu spüren, die Mitte und das Gleichgewicht zu finden. Du lernst Achtsamkeit, nicht aus einem Meditationsbuch, sondern aus Erfahrung – Schlag für Schlag.
Was ich auch liebe: Das Spiel ist nie vorbei. Du kannst immer besser werden, dein Körpergefühl schärfen, dich weiterentwickeln. Jeder Platz ist anders, jede Runde eine neue Challenge. Mal spielst du gegen Freunde, mal gegen dich selbst. Du wächst an deinen Fehlern und freust dich wie ein Kind über ein gelungenes Par - oder sogar mal ein Birdie. Und das Schöne ist: Golf ist eine der wenigen Sportarten, die du bis ins hohe Alter spielen kannst. Klar, der Schwung wird vielleicht etwas kürzer und steifer, aber der Zauber bleibt. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass jemals dieses Gefühl vergeht, wenn der Ball mit einem sauberen "klack" in der Luft und kerzengerade Richtung Grün fliegt.
Und dann sind da noch die Leute. Viele denken, Golf sei elitär. Ist es manchmal auch, klar. Aber viel öfter treffe ich Menschen, die - ganz entgegen meiner ursprünglichen Erwartungen - offen, witzig und herzlich sind. Leider halten sich die Klischees gegenüber Golfern hartnäckig und auch ich habe schon den einen oder anderen schiefen Blick kassiert, wenn ich mich "geoutet habe". Aber die Wahrheit ist, dass ich auf dem Platz schon bessere Gespräche geführt habe als in den meisten anderen Situationen meines Alltags. Und am Ende der Runde gibt’s oft ein kaltes Getränk, einen lockeren Spruch, vielleicht noch eine spontane zweite Neun oder eine Verabredung fürs nächste Wochenende.
Was mich besonders freut, ist, dass immer mehr junge Leute wie ich Golf für sich entdecken. Nicht wegen Dresscode oder Clubhaus – sondern weil es ihnen gut tut. Weil sie merken, wie sehr diese Kombination aus Bewegung, Konzentration und Natur entspannt. Ich will Teil davon sein, will meine Leidenschaft mit dir teilen, dich mitreißen und zeigen, warum dieser Sport so viel mehr kann als nur Bälle ins Loch bringen.
Golf hat mein Leben bereichert. Es hat mir Geduld beigebracht, eine neue Verbindung zu meinem Körper, und das Gefühl, Teil von etwas zu sein, das größer ist als ich. Ein Platz kann friedlich sein – und fordernd. Eine Runde kann leichtfüßig sein – oder ein kleiner Kampf. Aber am Ende ist es immer eins: echt. Und genau das liebe ich daran.